Sozialer Hintergrund hat noch immer großen Einfluss auf den Bildungserfolg


Jährlich verlassen wieder mehr junge Menschen die Schule ohne Hauptschulabschluss; über alle Bildungsbereiche hinweg gibt es Menschen mit geringen schriftsprachlichen Kompetenzen. Nach wie vor ist der Einfluss des sozialen Hintergrunds auf den Bildungserfolg groß; regionale Unterschiede und migrationsspezifische Benachteiligungen bleiben weiterhin herausfordernd. Das ist das Ergebnis des gestern vorgestellten nationalen Bildungsberichts 2020. Parallel stehen die Mitarbeiter*innen in den Bildungseinrichtungen beispielsweise durch die heterogene Zusammensetzung von Klassen und Gruppen vor höheren pädagogischen Anforderungen.

Schwerpunkt des Berichts war in diesem Jahr der Stand der Digitalisierung. Hier sieht der Bericht vor allem in den Schulen noch großen Nachholbedarf, wie auch die aktuelle Pandemie gezeigt hat. Während der Einsatz digitaler Medien zum informellen Lernen in der Freizeit inzwischen selbstverständlich sei, ist das innerhalb von Bildungseinrichtungen seltener der Fall. Digitale Kompetenzen seien etwa bei Schülerinnen und Schülern "ausbaufähig". Beim Einsatz digitaler Medien im Unterricht kommt es auf einen didaktisch sinnvollen und kritisch-reflektierten Umgang an. Die Experten befürchten, dass die Pandemie soziale Ungleichheiten bei der Bildung verschärfen könnte. Die Aufrechterhaltung und Bereitstellung von Bildungsangeboten wie auch ihre Inanspruchnahme seien aktuell die größte Herausforderung für alle Beteiligten. Empfohlen wird eine gezielte Weiterbildung von Lehrpersonal mit Blick auf digitale Kompetenzen.

„Die Ergebnisse bestätigen, was wir als Bildungsanbieter schon seit langem beobachten und immer wieder angemahnt haben“, so der IB-Vorstandsvorsitzende Thiemo Fojkar. „Die Chancenungleichheit in Deutschland nimmt weiter zu und wir gehen mit der wichtigsten Ressource, die dieses Land hat – Bildung – nicht verantwortungsvoll genug um.“ Angesichts des Fachkräftemangels in Deutschland sei es nicht akzeptabel, so Fojkar, dass immer mehr junge Leute nicht einmal mehr einen Hauptschulabschluss machten. „Mit unseren Berufsvorbereitungsangeboten und der assistierten Ausbildung können wir viel erreichen, aber wichtiger denn je ist es, schon die Kindertagesstätten als Bildungseinrichtungen zu begreifen, in denen der Grundstein für einen erfolgreichen Bildungsweg junger Menschen gelegt wird.“ Entsprechend müsse das Augenmerk gleichzeitig auf die Entwicklung digitaler Bildungsangebote einerseits und den Ausbau der frühkindliche Bildung andererseits gelegt werden, wenn die jetzt festgestellten Entwicklungen rückgängig gemacht werden sollen.


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